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elasura:spielwelt:tula

Tula

Es gibt viele Geschichten und Meinungen rund um eine Frau namens Tula. Die Brigonskirche behauptet sie ist das Böse was auf Erden wandelt, viele aus dem Volk bezeichnen sie als Hexe und einige meinen wiederum, dass sie nur Unheil über jene bringt die ihr Böses angetan haben. Alle Meinungen haben jedoch eins gemeinsam: Sie basieren auf einer Geschichte, welche sich vor langer Zeit zugetragen hat.

Tulas Geschichte

Tunela wurde 51n.R. in einem kleinen Dorf nahe der heutigen Hauptstadt Greyen geboren. Wie damals üblich hatte ihre unfreie Familie keinen Nachnamen sondern lediglich einen Namenszusatz welcher dem Beruf des Vaters, einem einfachen Schreiner, entspricht. Ihre Mutter war eine Magd und beide standen im Dienste des Hauses Thoeryn .

Schon sehr früh begleitete sie ihre Mutter zur täglichen Arbeit an den Hof des Hauses Thoeryn. Schon damals durfte das aufgeweckte und sehr wissbegierige Kind aufgefallen sein, denn mit dem Erreichen ihres 13. Lebensjahres nahm das Haus Thoeryn sie ebenfalls als Magd in seine Dienste auf und mach zwei Jahren wurde sie Gehilfin in der Bibliothek. Tunela, welche von vielen einfach nur Tula genannt wurde, wurde das Lesen und Schreiben beigebracht und sie nutzte jede Gelegenheit und las eines der unzähligen Bücher aus der Bibliothek. So traf sie eines Tages auch auf König Geodin Thoeryn, denn dieser kam sehr oft in die Bibliothek und vertiefte sich dort ebenfalls viele Stunden in seine Studien. König Geodin fiel auf das das Mädchen auch oft dort ist und obwohl der private Zugang zur Bibliothek dem einfachen Personal des Hauses verwehrt ist, ließ er Tula gewähren. Eines Tages kamen beide sogar ins Gespräch und danach diskutierten sie immer öfters über Bücher, Autoren und letztlich sogar die Studien von König Geodin und auch alltägliche, teils sogar politische Themen. Der verheiratete König Geodin war von dem jungen Mädchen sehr beeindruckt und von ihrer Schönheit und Jugend angetan. So kam es, dass er sie verführte und Tula sich nicht dagegen wehren konnte, denn immerhin war er der König des Reiches. Durch eine Unachtsamkeit bei einem der geheimen Treffen wurden sie jedoch erwischt.

Geodin war nun in einer misslichen Lage, denn einfacher Ehebruch und noch dazu mit einer Gemeinen hätte wohl zu einer heftigen Protesten und einer weiteren Schwächung des ohnehin schon schwachen Hauses geführt, denn die sehr traditionelle und ehrbewusste Familie der Frau von König Geodin, hätte mit Sicherheit aufgrund der Schande die notwenigen finanziellen Zuwendungen an die Thoerynseingestellt. Den Zeugen ließ er „verschwinden“, aber er wusste nicht ob dieser bereits jemand anders darüber informiert hat. Sollte das Verhältnis ans Licht kommen, könne er den Ehebruch zwar leugnen, aber alleine das Gerücht würde ihm schaden. So entschied er sich dafür, die junge Tula mittels einer List zu opfern. Der König, dessen Frau obendrein schwanger war, bestellte zwei angesehene Gelehrte zu sich und bezahlte sie dafür, dass sie Tula nachweisen, dass sie ihn verzaubert und somit Hexerei, ein Vergehen das mit dem Tode bestraft wird, betrieben hat. Üblicherweise enden solche Verhöre mit einem Geständnis.

Tula wurde von den beiden Gelehrten beschuldigt und sie wurde umgehend festgenommen. Nach den Verhören und den anschließend veröffentlichten, natürlich erlogenen Erkenntnissen, mischte man Tula vor der ersten Verhandlung eine alchemistische Substanz in das Essen. So hatte sie während der Verhandlung einen epileptischen Anfall und sprach wirres Zeug das nach einer unbekannten Sprache klang. Sofort wurde sie der Hexerei und Paktiererei beschuldigt und jede weitere Verhandlung erübrigte sich. In den nächsten 4 Tagen wurde sie solange gefoltert bis sie öffentlich vor dem am Hauptplatz versammelten Volk ein sehr umfassendes Geständnis ablegte. So kam der König endgültig frei und hätte die Schuld, sofern es jemals ans Tageslicht gekommen wäre, auf die Verzauberung durch eine Hexe schieben. Tula wurde zum Tode verurteilt und man beschloss man aus der öffentlichen zur Schaustellung und von Tula ein Volksfest zu machen, welches am Tag der Geburt von Geodins erstem Kind seinen traurigen Höhepunkt, nämlich die Enthauptung von Tula, haben soll. Die Idee war es auch, dass so der mögliche Thronerbe und die Familie ewig in den Köpfen des Volkes verankert werden: Die Geburt des nächsten Herrschers steht für den Kampf gegen die im ganzen Reich verhasste Magie und Hexerei.

So verbrachte Tula einige Monate in einem geheimen Verlies. Während dieser Zeit wurde ihre Familie auch eingekerkert und aufgrund der Sippenhaftung bei Hexerei, hingerichtet. Kurz vor ihrer eigenen Hinrichtung bekam Tula zum ersten Mal Besuch. Es war damals üblich, dass zu Tode Verurteilte einen Beistand bekamen und in Tulas Fall war dies ein älterer Mann. Sie plauderten ein wenig über das Leben und als schließlich die Sonne unterging, erwähnte der Mann zum ersten Mal, dass er Tulas größtes Geheimnis kannte: Er weiß von dem weiteren Kind des Königs, jenem Kind das Tula in sich trägt. Durch die Isolation, konnte Tula ihre Schwangerschaft gut verstecken! Der Mann erklärte der sehr gefassten Tula auch, dass das Kind sterben würde. Entweder gemeinsam mit ihr oder als weiteres falsches Symbol durch die Hand der Menschen. Er bot auch seine Hilfe an, denn das Kind müsse nicht unbedingt sterben. Er könne eine frühzeitige Entbindung herbeiführen und er würde das Kind aus dem Gefängnis schmuggeln und verstecken. Sie willigte ein….

Tage später kam der Mann erneut zu Tula und leitete mit einer Substanz die Geburt ein. Tula fiel nicht einmal auf, dass es kein Blut gab und sie keinerlei Schmerzen hatte. Die Geburt war gänzlich anders als sie hätte sein sollen, aber sie hatte keine Zeit mehr sich über sowas Gedanken zu machen! Der Mann verließ sie und Tula konnte die letzten Stunden ihres Lebens mit ihrem Kind, einem Knaben, verbringen. Die Sonne ging wieder auf und die Nacht wich dem Tag. Der Mann kam ein letztes Mal zu Tula, nahm das Neugeborene an sich und verabschiedete sich von Tula. Seine letzten Worte waren: „Alles wird gut!“ und Tula wusste das dies zumindest für ihr Kind stimmen würde.

Als der Besuch die Zelle mit dem versteckten Neugeborenen verließ, kamen bereits die Wachen und holten Tula ab. Die Frau des Königs lag zu diesem Zeitpunkt bereits in den Wehen und es war Zeit, dass die „Feierlichkeiten“ beginnen. Sowohl die Wachen als auch der Richter waren überrascht, denn eigentlich haben sie eine gebrochen Frau erwartet, aber das Gegenteil war der Fall: Tula stand vor ihnen, bereit für das was auf sie zukam! Bevor sie der Öffentlichkeit vorgeführt wurde, wurde Tula nun in eine schwarze Robe gesteckt, eine schwarze, in glühenden Kohlen erhitzte Maske wurde ihr angelegt, sie spürte nichts, und eine Kapuze über den Kopf gezogen. So gewandet, ein Symbol für ihre Bösartigkeit, wurden ihre Beine und Arme angekettet. Als sich die Tore öffneten und sie die Menge sah, sprach sie: „Ich verzeihe euch“ und schloss die geschwollenen Augen. Flankiert von den Wachen ging sie aufrecht durch den schmalen Gang. Links und rechts standen unzählige Schaulustige. Sie beschimpften, verfluchten sie, warfen Steine, Gemüse und sogar grausigeres Zeugs nach ihr. Obwohl es lediglich 100 Meter zur Holzbühne waren, brauchte Tula fast 15 Minuten. Zu schwer waren die Ketten und zu stark die Verletzungen durch die Steine und Folter.

Als sie auf der Bühne standen, begann die wahre Tortur. Sie wurde immer wieder erneut gefoltert und verstümmelt. In den Pausen zwangen sie Mediziner Schmerzstillende Substanzen zu trinken. Sie solle ja nicht ohnmächtig werden und die Folterung mitbekommen. Das schreckliche Tun der Henker wurde erst durch das Eintreffen des Königs unterbrochen. Dieser betrat das Potest, riss seine Arme mit einem Bündel hoch und rief: „Durch die Geburt meines Erben wurde das Böse besiegt“. Erst jetzt begriffen alle Anwesenden, dass in dem Bündel ein Neugeborenes steckte! „Sieh hin“, hörte Tula und wie durch ein Wunder sammelte sie genug Kraft um sich aufzurichten. Zum ersten Mal seit sich die Tore öffneten, riss sie die Augen auf und trotz der Entfernung sah Tula das Kind und den König! Sie wusste nicht, dass die Frau des Königs auch schwanger war, sie konnte das Kind nicht genau erkennen, aber in diesem Moment wusste sie sofort, dass es ihr Kind war! Der alte Mann hat sie betrogen. Nichts wird gut! All die Qualen! Der König gab das Zeichen zur Durchführung der endgültigen Hinrichtung durch die Axt und Tula wurde von den Henkersknechten auf die Knie gezwungen und ihr Kopf auf den Bock gedrückt. Mit schier unmenschlicher Kraft drückte sie sich ein letztes Mal hoch und schrie:

Ihr die so ihr gafft, hört mich an! Kein Gott vermag es meinen Hass zu zügeln Ich verfluche dich, Elasura, Krieg und Hass soll dein Schicksal sein, Ich prophezeie euch, dann, wenn die Sterne erneut meinen Tod verkünden, begleitet von dem endgültigen Verderben beschworen und genährt durch die Vergänglichkeit eures Blutes, kehre ich wieder! Dann werde ich Rache nehmen

Die Knechte des Henkers drückten die nun wieder fast leblose Tula zurück auf den Bock und mit einem Schlag beendete die Axt am 6. September des Jahres 67n.R. ihr junges Leben – niemand applaudierte und die Stimmen der Anwesenden waren verstummt. Etwas abseits der Menschenmenge, gestützt durch einen Stock, beobachtete ein alter Mann das Geschehen. „Es hat begonnen“, sprach er und verschwand mit einem Lächeln. Später wurde bekannt, dass die Frau des Königs die Geburt nicht überlebte, aber wie durch ein Wunder das Kind gesund war. Sein Sohn konnte jedoch niemals sein Erbe antreten, denn er verheiratete sich mit einer Tochter aus dem Haus Preen und tauchte gemeinsam mit ihr unter. Stattdessen wurde der Bruder von König Geodin Thoeryn, König Leomar Thoeryn, neuer Thronerbe und 83 n.R. auch König. Die sterblichen Überreste von Tula wurden vergraben und niemand sprach mehr über das was geschehen war und die Geschichte von Tula wurde beinahe vergessen.

Erfüllung der Prophezeiung

Einige Gelehrte versuchten sie Jahre nach der Hinrichtung Tulas daran, ihren Fluch und die Prophezeiung zu interpretieren. Sie kamen zum Schluss, dass Der Teil mit den Sternen sich auf die Konstellation der Gestirne am Tag der Hinrichtung beziehen. Ansonsten konnte sie sich auf keine Deutung einigen. Erst sehr viele Jahrzehnte später wurde die Prophezeiung erneut untersucht, denn exakt an jenem Tag wo die Sterne gleich standen wie damals, tauchte eine Frau auf, welche sich selbst Tula nannte. Dies wäre nichts besonderes, wären nicht zwei weitere Teile der Prophezeiung just an jenem Tag auch in Erfüllung gegangen:

  • „begleitet von dem Verderben“ → Der Vorfall mit der Dunkle Leere
  • „durch die Vergänglichkeit eures Blutes“ → Bezug auf die Seuche und die beiden letzten Todesfälle der Südmarkseuche, welche an jenem Ort festgestellt wurde, an dem diese Frau auftauchte.

Diese Frau verschwand danach jedoch für fast ein ganzes Jahr und erst als sie 374 n.R. während einer Brigonsschreinweihe erneut auftauchte, von Kreaturen aus dem Zwielicht begleitet wurde und ein gewaltiges Blutbad anrichtete, stellte man einen Zusammenhang zwischen der Geschichte Tulas, der Prophezeiung und dem jüngsten Ereignissen her. Man erkennte an, dass seither eine mächtige Hexe mit dem Namen Tula auf Elasura verweilt. Jedoch tauchte sie seither nicht wieder auf und langsam wird es wieder ruhig um sie.

Identität des alten Mannes

Der Alte Mann der Tula das Kind gestohlen hat und mit dem vermutlich gemeinsam mit der Mutter verstorbenen Sohn, ausgetauscht hat, ist nach Meinung vieler eine Schlüsselfigur. Seine Existenz konnte jedoch nie bewiesen werden, da es lediglich ein paar Aussagen von Nachkommen der damaligen Wache und Zuschauer gibt, welche über Jahrzehnte mündlich weitergegeben und mit Sicherheit ausgeschmückt wurden. Unklar sind auch die Beweggründe und ob König Geodin vom Austausch wusste.

Tula und die Brigonskirche

Die Brigonskirche griff die Geschichte um Tula nach der Brigonsschreinweihe in Asgarn, welche von der Hexe blutig unterbrochen, aber nach ihrer Flucht letztlich durchgeführt werden konnte, auf und gab offiziell bekannt, dass Tula die Verkörperung von Kaligas, dem höchsten aller Gefallener Schemen ist. Dies bekräftigt die Kirche auch dadurch, das eine Gruppe von Kriegen und Gelehrte im Zuge mehrerer Expeditionen in das Zwielicht herausfinden konnte, dass Tula von dort stammen und eine verlorene Seele sein soll, derer sich Kaligas bemächtigt hat. Dies erklärt auch, wieso Tula mit Kreaturen aus dem Zwielicht die Brigonsschreinweihe angegriffen hat.

Erblinie des Sohnes

Der Sohn König Geodins verschwand mit 15. Jahren gemeinsam mit einer etwa gleichaltrigen Tochter aus dem Haus Preen. Im Jahr 87 n.R. kehrte diese zurück zu ihrem Haus und hatte da bereits selbst einen dreijährigen Sohn namens Aras geboren, welcher aus der Blutlinie des Haus Thoeryn stammen soll. Der Vater von Aras, König Geodins Sohn, verstarb zuvor an einer Krankheit. Das Haus Preen nahm ihn in die Familie auf.
Aras Preen erhält 98 n.R. für seine Verdienste während eines Kronkrieges ein eigenes Lehen, das Gebiet der heutigen Brigone und gründete sein eigenes Haus, welches er Greyen nannte. Auf diese Herkunft berief sich 225 n.R. König Eboreus Greyen , als er den Thron für sich und sein Haus beanspruchte. Dies führte wiederum zum großen Krieg zwischen den beiden Häusern Preen und Greyen, aus welchem das Haus Greyen siegreich hervorging.

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