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lindland:institutionen:arndtliebbank

Das Bankhhaus Franz Arndtlieb

Das Bankhaus Franz Arndtlieb (meistens nur die „Arndtlieb-Bank“) ist das größte und reichste Bankhaus im ganzen Reich. Die Bank führt im ganzen Reich ihre Geschäfte und hat Niederlassungen in den meisten größeren Städten. Das seit über 70 Jahren von Jakob Arndtlieb, dem Sohn des Gründers Franz Arndtlieb geführte Bankhaus finanziert diverse Unternehmungen des Adels und reichen Bürgertums und gilt durch seinen Reichtum als wichtiger Baustein im politischen Machtgefüge des Reiches. Auch wenn die Gerüchte, kein Krieg wurde jemals gegen die Arndtlieb-Bank gewonnen wohl übertrieben sind, so stehen doch viele der großen Fürsten des Reiches in ihrer Schuld und sogar vom Kaiser munkelt man, dass er hohe Verpflichtungen gegenüber Jakob Arndtlieb hätte.
Seit Frühling 217 nKH führt der Reichstag Ermittlungen gegen die Bank durch und plant angeblich, sie wegen zu großem Einfluss auf die Geschicke des Reiches zu zerschlagen.

Aufbau und Geschäft


Stammtafel der Familie Arndtlieb 

Geschäftszweige

Das Bankhaus ist vollständig im Besitz von Jakob Arndtlieb, dem Sohn seines Gründers Franz. Der Greis, der über hundert Jahre zählt und die Bank bereits seit 140 nKH führt, gilt vielen im Reich ob seines hohen Alters und scheinbar überirdischen Geschäftssinns und Reichtums als mysteriöse Figur. Er selbst sitzt in Warnbruck, wo das ursprüngliche Bankhaus nach wie vor als zentrale Stelle für alle Geschäfte dient. Um seine diversen Geschäfte zu betreiben, unterhält die Bank Niederlassungen im ganzen Reich, die aber alle von Warnbruck abhängig und zu vollem Anteil diesem angeschlossen sind. Jakob ist bekannt dafür, fast alle wichtigen Posten in der Bank mit Mitgliedern seiner Familie zu besetzen und tatsächlich werden die meisten der Niederlassungen der Bank von seinen Enkeln, Urenkeln oder Großneffen geführt.

Bankwesen

Das Kerngeschäft des Unternehmens und nach wie vor der wichtigste Grund für seinen enormen Reichtum ist bis heute das Bankwesen. Arndtlieb vergibt Kredite an Geschftsleute, Handwerker, Gilden und Zünfte, in großem Umfang aber auch an den Hochadel, wobei die Konditionen bei jedem Geschäft individuell ausgehandelt werden und oft auch Einfluss und Beteiligungen verlangt werden.

Bergbau

Das zweite große Standbein der Bank ist der Bergbau. Vor allem Steinbrüche im Vertralinde und Eulstaedt, sowie in viel geringerem Ausmaß - derartige Vorkommen sind im Reich sowieso schon sehr selten - Silber- und Kupferminen. Auch ein reges Transportwesen aus Stakkähnen und Furhwerken ist im Besitz der Bank und so kommt es nicht selten vor, dass Burgen und Schlösser, die im Herzland gebaut werden, nicht nur durch Arndtlieb-Geld finanziert, sondern auch von Arndtlieb-Fuhrleuten mit Arndtlieb-Steinen beliefert werden.

Flusshandel

Als drittes ist die Warne-Flussschiffahrt und der darüber stattfindende Handel zu nennen. Einerseits betreibt die Bank im Hafen von Warnbruck selbst einen Kontor, andererseits ist es auch an einigen der anderen Warnangler (ein gebräuchlicher Name für die großen Handelshäuser Warnbrucks) beteiligt.

Überseehandel

Der letzte Geschäftszweig der Bank ist der Überseehandel, der vor allem durch die beiden Niederlassungen in Olwen und Elmund betrieben wird. Während der meiste Seehandel des Reiches entlang der nordwestlichen Küste des Kontinents mit den dort liegenden Ländern stattfindet, sie die Arndtlieb-Kontore auf den Handel mit ferneren Ländern spezialisiert, wie der ferne Süden und Südosten des Kontinents oder den Inseln im Westen.

Die Arndtlieb Bank als großmütiger Spender und Mäzen

Obwohl Jakob Arndtlieb im ganzen Reich für seine sprichwörtliche Sparsamkeit bekannt und seinen Geiz verrufen ist, betätigt sich die Bank immer wieder mit großzügigen Spenden. Manche davon lassen sich ganz offenkundig auf Geschäftsinteressen zurückführen, was das Bankhaus auch kaum verhehlt. So beteiligt sich Arndtlieb immer wieder großzügig an Bau und Instandhaltung der großen Reichsstraßen, die Warnbruck und den Westen mit dem Herzland verbinden. Auch gilt es als offenes Geheimnis, dass viele kleinere Adelshäuser, deren Lehen an diesen Straßen liegen, aus Warnbruck reiche Spenden erhalten, um ihrer Pflicht, dort für Schutz und Sicherheit zu sorgen, besser nachkommen zu können.
Allerdings gibt die Bank auch viel Geld zur Förderung von Kunst und Kultur in Warnbruck aus. So unterhält sie zwei Konzertstuben und gibt mit der „Der schöne Scharfsinn“ sogar eine eigene lyrische Wochenschrift heraus, in der junge Künstler aus Warnbruck ihre Gedichte veröffentlichen können. Im schönen Scharfsinn selbst werden zwar nur unverdächtige Texte abgedruck, mehrere Autoren stehen aber im Verdacht, auch in anderen, demagogischeren Blättern zu veröffentlichen, was Arndtlieb in manchen, konservativen Kreisen den Ruf eines „Demokratenförderers“ eingebracht hat - ein Vorwurf, der aber meist nur hinter verschlossener Tür geäußert wird.

Die einzenen Niederlassungen

Das "Bankhaus Franz Arndtlieb" in Warnbruck:

Das Stammhaus der Bank ist sowohl deren Zentrale, in der alle Fäden zusammenlaufen, als auch deren bei weitem größte und wichtigste Filiale. In Warnbruck verfügt Arndtlieb sowohl über zwei prächtige Geschäftshäuser, einen großen Verwaltungsbau, sowie das „Verlies“, einen von zwei Mauern umgebenen Festungsbau, in dem angeblich der Großteil der Geldmittel der Bank gelagert werden und von dem man sagt, es sei das sicherste Gebäude des Reiches. Angeblich wurde die Tür für das tiefste Kellergewölbe und deren Schloss von einem Schmied vom anderen Ende des Kontinents konstruiert und es gibt nur einen Schlüssel dafür, den Jakob selbst stets um den Hals trägt. Ein Teil des Vertrags zwischen dem Baumeister und der Bank besagte angeblich, dass dieser sein Leben lang keinen Fuß mehr auf den Boden des Reiches setzen durfte, damit er die Geheimnisse der Tür niemandem anvertrauen konnte. Die Bank in Warnbruck macht vor allem Geschäfte mit reichen Kaufleuten, außerdem werden besonders große Geldgeschäfte mit dem Hochadel (bspw. die Finanzierung eines Feldzuges) meist hier abgewickelt. Direkt dem Stammhaus angeschlossen ist auch der „Warnekontor“ der Bank, über den reger Handel mit dem Landesinneren getätigt wird. Nominell steht Jakob selbst dem Stammhaus vor, es heißt aber, dass er sich seit einigen Jahren schon nur mehr um die Gesamtangelegenheiten des Bankhauses kümmert und sein Enkel Arnold, der auch als sein Nachfolger gehandelt wird, die Geschäfte in Warnbruck führt. Dem Warnekontor steht ein gewisser Eberhard Lobrechter vor, ein langjähriger Vertrauter Jakobs.

Die "Burgtner Bank" in Burgten:

Die 1. Burgtner Bank ist die älteste und prestigeträchtigste Filiale der Bank nach Warnbruck. Sie gilt vor allem als eine Bank für den Hochadel und ist die erste Anlaufstelle für die Finanzierung diverse Großaufwände im Herzland. Über sie sagt man, sie verlange zwar die höchsten Zinsen im ganzen Reich, es sei aber einerseits die verlässlichste Bank im Land und außerdem die einzige, die so vornehm ist, dass es für keinen Adeligen unschicklich ist, dort Geld zu leihen (das Bankgeschäft hat in konservativen Kreise nach wie vor keinen guten Ruf). Die Filiale wurde 157 nKH von Jakob und Witigo Dornburg, dem Mann seiner Nichte Uta gegründet. Seit Witigos Tod 194 nKH wird es von dessen Sohn Armin Dornburg, Jakobs Großneffen, geleitet.

Die "Herzländische" in Ennerswalde:

Die zweite Filiale im Herzland wurde 187 nKH von Witigos Söhnen Armin und Bruno gegründet. Im Gegensatz zur Burgtner Bank finanziert sie vor allem Gilden, Zünfte und Handwerker im ganzen Herzland, tätigt also kleinere, dafür sehr viel mehr Geschäfte, als die Filialen in Warnbruck und Burgten. Sie wird auch die „Kutschenbank“ genannt, einerseits, weil sie in jüngeren Jahren immer wieder in die Finanzierung und Förderungen des Straßennetzes im Herzland involviert war, andererseits, weil sie Geschäfte im ganzen Herzland tätigt und ihre Geldverleiher dafür oft auf Reisen zwischen den größeren herzländischen Städten sind. Seit 199 nKH wird sie wieder von Bruno Dornburg geleitet, der davor lange in Warnbruck im Stammhaus gearbeitet hatte. Seit dem Ausbruch des fleuischen Krieges schreibt die Herzländische zusehens immer höhere Verluste. Ob dies daran liegt, dass sie die falschen Kriegsparteien unterstützt hätte, wie manche munkeln, oder, ob einfach nur der Krieg an sich das Geschäftsleben beeinträchtigt, ist nicht öffentlich bekannt.

Das "Bankhaus Johann Arndtlieb" in Bärenfels:

Das nach Jakobs älterem Bruder Johann benannte Bankhaus wurde 174 nKH von Jakobs Neffen Waldmann Arntlieb gegründet. Die Bank zählt vor allem den alten Vertralinder Landadel zu ihren Kunden und hat im Gegensatz zum Stammhaus auch sehr gute Verbindungen in den Eulstaedter Süden und zur Kirche. Als 202 nKH das Ostschiff des Niederhuter Bertholdsdoms grunderneuert wurde und die Arndtlieb-Bank sich daran beteiligte, wurde diese Geschäfte aus Bärenfels getätigt und nicht aus Warnbruck oder Ransen, obwohl diese Städte näher an Niederhut liegen. Einen beträchtlichen Teil des Gewinns erwirtschaftet die Bank heute auch mit Bergbau im Heinsteller Gebirge im äußersten Westen des Reiches. Die Bank wird seit 188nKH von Waldmanns Sohn Otto geführt, einem Großneffen von Jakob Arndtlieb. Den Bergbau leitet Ottos Neffe Warnfried, der diese Aufgabe bereits 212 nKH im Alter von 19 Jahren übernahm.

Die "Dornburgbank zu Köhlern" in Welder:

Die einzige Filiale der Arndtlieb-Bank im Köhlerland ist zugleich dessen jüngste und kleinste. Sie wurde 209 nKH von Lothar Dornburg, einem Urgroßneffen von Jakob Arndtlieb, gegründet. Seit ihrer Gründung versucht sie, im rechtselmischen Gebiet Fuß zu fassen. Im Lichtholzkrieg von 210 und 211 nKH hat sie dem Hochfleuener Kurfürsten Gunther von Rettelbach große Summen für die Unterstützung der Lichtholzer Thronprätendentin Gudrun von Hohenburg geliehen, welche dieser bis zu seiner Hinrichtung im Herbst des Jahres 211 nKH nicht zurückbezahlt hat. Seitdem bemüht sich Lothar, die Schulden vom derzeitigen Landesfürsten, dem Vizeerzherzog Ferdinand von Deipnitz zurück zu erlangen, bisher ohne Erfolg. Es macht den Anschein, dass er dabei auch wenig Unterstützung aus Warnbruck erhält.

Das "Handelshaus Richard Arndtlieb" in Elmund:

Das Handelshaus Richard Arndtlieb wurde 180 nKH von Jakobs Enkel Richard als eigenständiges und vom Stammsitz vollkommen unabhängiges Unternehmen gegründet. Es war einer der ersten lindsichen Kontore, die Handel mit dem Süden des Kontinents und sogar mit den Inselns mit Westen betrieben, allerdings übernahm Richard sich und vier Jahre nach der Gründung konnte er seine Schulden nicht mehr begleichen. Jakob kaufte das Handelshaus seines Enkels und gliederte es in sein Unternehmen ein. Richard Arndtlieb verließ darauf das Reich und gilt seither als verschollen. Von 184 bis 187 wurde sie von Jakobs Großneffen Armin Dornburg geführt, ab dann von Jakobs Enkel und Richards Bruder Arnold Arndtlieb. Unter dessen Führung blühte das Handelshaus Richard Arndtlieb auf und erwirtschaftete zeitweise die höchsten Gewinne nach dem Stammhaus. Als Arnold 209 nKH von Jakob zurück nach Warnbruck gerufen wurde, übernahm sein Vetter zweiten Grades, Roderich Arndtlieb, die Führung in Elmund. Seit dem Ausbruch des fleuischen Krieges 213 nKH und der Blockade von Elmund erwirtschaftet das Handelshaus keinen Gewinn mehr, was die Gewinne der gesamten Arndtlieb-Bank maßgeblich beeinträchtigt.

Das "Handelshaus Arndtlieb, Bolkow und Söhne" in Olwen:

194 nKH kaufte Jakob den unbedeutenden Handelskontor Bolkow in Olwen. Die Bolkows stammten ursprünglich aus Kill Darr weit im Osten und hatten einen eher zweifelhaften Ruf. Bis heute munkelt man, dass Jakob das Handelshaus nur gekauft hat, weil sich sein Urenkel Maximilian in Katryna Bolkowa, die Tochter des Familienoberhauptes Radovan verliebt hatte und sie zu heiraten wünschte, was dann im Zuge der Übernahme auch geschah. Ursprünglich unter der Leitung von Jakobs Enkel Bernfried, Maximilians Vater, wurde das Handelshaus bald von Maximilian übernommen, der es seit 196 nKH gemeinsam mit seinem Schwager Karel führt. Die Filiale in Olwen erwirtschaftet zwar immer schon deutlich geringere Gewinne als die in Elmund, es heißt dafür aber, seine Schiffe könnten jeden bekannten Hafen anlaufen und es gäbe keine Ware, die es für die richtige Summe nicht importieren könne. Seit 194 nKH sitzt Radovan auch im Stadtrat von Olwen und so gilt das Handelshaus als wichtiger politischer Faktor in der Stadt.

Die "Arndtlieb Steinbrüche" in Ransen:

Die Arndtlieb-Steinbrüche entstanden 167 nKH, als einige Adelige aus dem Süden Eulstaedts, die im Krieg der Elbenteufel weite Teile ihrer Ländereien und den Großteil ihres Reichtums verloren hatten, ihre Schulden bei Jakob Arndtlieb nicht mehr bedienen konnten und ihm stattdessen die Ausbeutungsrechte für weite Teile der Mittelgebirge der südwestlichen Schwelle überschrieben. Jakobs Vertrauter und Freund Eberich Lobrechter wurde von diesem nun beauftragt, dort in großem Umfang Gestein abzubauen, das erst zum Wiederaufbau diverser im Krieg zerstörter Burgen in der Gegend und später vor allem über den Raas und die Reichsstraßen ins Herzland verkauft wurden. Seit Lobrechters Tod 201 nKH sie von Jakobs Urenkel Erwin Arndtlieb geführt.

Die "Fuhrwerkergilde zu Neundorf" in Neundorf:

Die im ganzen Herzland als „Arndtliebwagen“ bekannten Fuhrwerke aus Neundorf transportieren vor allem die Steine von der Raasmündung ins Herzland, fahren aber auch bis Olwen und vor dem Ausbruch des fleuischen Krieges nach Elmund. Sie wurden bereits 168 nKH, als Arndtlieb noch sehr wenige Steine ins Herzland transportierte, von Jakob selbst gegründet und werden seitdem von Harold Wetzel, einem langjährigen Vertrauen von Jakob Arndtlieb geleitet, auch, wenn es heißt, dass dieser zusehens zu alt für diese Aufgabe wird und die Geschäfte mittlerweile vor allem von Konrad Dornburg, einem Urgroßneffen von Jakob, geführt werden.

Geschichte

Hier ein kurzer Überblick über die Geschichte des Bankhauses, soweit öffentlich bekannt. Dabei fällt auf, dass Jakob zwar gerne verklärte Geschichten aus der Gründungs- und Frühzeit der Bank verbreiten lässt, jedoch nur sehr wenig über die Vorgänge und Pläne der Bank in jüngerer Zeit bekannt ist.

114 nKH: Der junge Steinmetz Franz Arndtlieb bekommt - wie er später sagen sollte - den Auftrag seines Lebens. In mehreren Monaten Arbeit soll er für einen reichen Tuchhändler einen riesigen, marmornen Stammbaum meißeln, bei dem für jedes Familienmitglied eine eigene, kleine Büste aus andersfarbigem Gestein eingesetzt wird. Der Tuchhändler ist äußerst zufrieden mit Franz' Arbeit, aber kurz vor Abschluss kommt es zu einem Unfall. Als Franz gerade die letzte Büste - den älteren Bruder des Steinmetzes - in die Tafel einfügen will, rutsch ihm diese aus den Händen. Als er sie auffangen möchte, fällt er von seiner Leiter und die Büste landet unglück auf seiner rechten Hand und zertrümmert sie. Franz wird nie wieder als Steinmetz arbeiten können, allerdings zeigt der Tuchhändler Mitgefühl (er meint, sein verhasster großer Bruder hätte noch jedem Mann auf der Welt nur Pech gebracht) und entlohnt Franz mit dem dreifachen des abgemachten Lohns, der für sich allein schon fürstlich gewesen wäre.

115 nKH: Während seine Frau gerade mit dem zweiten Kind schwanger geht, beschließt Franz, mit dem verdienten Geld eine Bank zu gründen. Er kauft einen kleinen Keller mit einer schweren Türe und eröffnet das „Bankhaus Franz Arndtlieb“. Als er am selben Tag nach Hause kommt, erfährt er, dass seine Frau zu früh niedergekommen ist, dass aber sowohl sie, als auch das Kind es überleben würde. Auch sein zweites Kind ist ein Sohn und Franz nennt ihn Jakob.

ca. 120 - 128 nKH: Auch, wenn man keine großen Sprünge macht, so etabliert sich das Bankhaus doch langsam in Warnbruck. Das Geschäft ist ein einfaches. Im „Arndtlieb-Keller“, auf den 124 ein kleines Geschäftsgebäude gebaut wird, verwahrt die Bank die kargen Vermögen kleinerer Handelskontore. Dieses nutzt sie, um wiederum geringe Kredite an solche oder einfache Handwerker zu vergeben. Die Familie Arndtlieb kann gut davon leben und gegen Ende des Jahrzehnts stellt sich sogar ein gewisser Wohlstand ein.

128 nKH: Franz' Frau Gertrud verstirbt an einer Lungenentzündung. Franz flüchtet sich vor seinem Kummer in die Arbeit.

132 nKH: Während der ältere Sohn der Familie, Johann, bereits aktiv in der Bank arbeitet, verlässt der siebzehnjärige Jakob Warnbruck gegen den Willen des Vaters und schließt sich der Lanze eines Soldritters an. Angeblich nimmt er sowohl an ein paar Grenzscharmützeln im Süden gegen Grünländer und goldene Truppen aus Idygalon, als auch an mehreren sehr blutigen Fehden im Herz- und Köhlerland teil.

135 nKH: Franz kann kaum noch verhehlen, dass er an der Trauer um seine Frau zerbrochen ist und Johann übernimmt die Leitung der Bank. Auch, wenn der junge Mann sich redlich bemüht, so lässt er doch das Fehlen von Erfahrung erkennen und die Bank erleidet einige herbe Verluste.

137 nKH: Jakob kehrt nach Hause zurück und beginnt, bei seinem Bruder im Bankhaus zu arbeiten. Obwohl er als Kind nie Interesse an der Arbeit seines Vaters gezeigt hatte, offenbart er ein großes Talent und außerordentlich gutes Gespür für Geldgeschäfte und das Bankhaus erwirtschaftet schon zwei Monate nach seiner Rückkehr wieder Gewinne.

138 nKH: Maskierte Räuber überfallen die Bank. Jakob ist nicht anwesend, Johann aber weigert sich, den Räubern den Schlüssel für den Keller auszuhändigen und wird von diesen erschlagen. Franz kehrt zurück ins Geschäft und übernimmt erneut die Führung des Bankhauses, es ist aber kein Geheimnis, dass es vor allem Jakob ist, der die Zügel in der Hand hält.

140 nKH: Franz zieht sich erneut aus dem Bankgeschäft zurück. Er entnimmt einen Großteil des Vermögens, verlässt Warnbruck und kauft sich einen kleinen Hof weit abseits der Stadt. Jakob übernimmt nun endgültig die Führung der Bank, obwohl viele in Warnbruck davon ausgehen, dass nach Johanns Tod und vor allem der Entnahme des meisten Geldes durch Franz die Bank keine Zukunft haben würde.

141 nKH: Jakobs Frau Lea verstirbt im Kindbett nach der Geburt des ersten Sohnes Taranlieb. Jakob, der nach Mutter und Bruder nun auch noch seine Frau verloren hat, handelt ähnlich wie sein Vater nach dem Tod von dessen Frau und vertieft sich nur umso mehr in die Arbeit in der Bank. Anders aber als sein Vater geht er daran nicht zu Grunde, sondern führt sie zu großen Erfolgen.

ca. 142 - 147 nKH: Das Bankhaus wächst rasend schnell und entwickelt sich in wenigen Jahren zur größten und wichtigsten Bank in Warnbruck.

147 - 149 nKH: Jakob beteiligt sich durch viele Anleihen und Kredite in hohem Umfang am vierten lindisch-thorastilischen Krieg. Dadurch erlangt er auch erstmals reichsweite Bekanntheit. Dabei beweist er abermals ein nahezu unfehlbares Gespür für die richtigen Kunden und die Rückzahlungen der Kriegsdarlehen machen die Arndtlieb-Bank endgültig zu einem der reichsten Männer des Landes.

152 nKH: Franz Arndtlieb stirbt alleine auf seinem Hof. Nun geht auch nominell sämtliches Eigentum an der Bank endgültig auf Jakob über. Bis heute fragen sich manche Kritiker, warum Jakob und nicht sein zwölfjähriger Neffe Waldmann, der als eiinziger lebender Sohn von Franz' erstgeborenem Sohn Johann eigentlich in der Erbfolge vor Jakob käme die Bank erbt.

153 - 154 nKH: Jakob lässt das alte und viele male um Anbauten erweiterte Gebäude der Bank abreißen, hebt einen größeren Keller aus und lässt darüber das neue, prächtige Kundenhaus der Arndtlieb-Bank errichten, das bis heute unter dem Namen „Keller“ als Kundenhaus dient.

157 nKH: Jakob gründet seine erste Filiale, die „Burgtner Bank“ als Niederlassung in Burgten. Die Leitung übernimmt Witigo Dornburg, der Mann seiner Nichte Uta.

157 - 162 nKH: In dieser Zeit, die in der Geschichte der Bank oft als die „Rennpferdjahre“ bekannt sind, reist Jakob ständig zwischen Burgten und Warnbuck hin und her, um einerseits den Aufbau der Burgtner Bank und später auch die Kriegsgeschäfte anzuleiten, andererseits aber auch das Stammhaus nicht zu vernachlässigen. Neben Jakob erweisen sich in dieser Zeit vor allem seine beiden Mitarbeiter Harold Wetzel, der Bastard eines reichen Stadtadeligen aus Warnbruck und Eberich Lobrechter, ein Fährmannssohn, als die fähigsten und bekanntesten Gesichter der Bank.

161 nKH: Jakobs einziger Sohn Taranlieb stirbt unter ungeklärten Umständen. Die Bank spricht von einem Unfalltod, in Warnbruck macht das Gerücht die Runde, dass der als verweichlicht und unglücklich geltende junge Mann betrunken in ein Weinfass fiel und dabei ertrank. Jakob ist zum Zeitpunkt seines Todes gerade im Herzland und wohnt nicht einmal dem Begräbnis bei.

160 - 162 nKH: Nachdem schon einige Jahre Krieg in der Luft lag, ruft das ganze Reich zu den Fahnen um in den Krieg der Elbenteufel zu ziehen. Jakob beteiligt sich vor allem über die Burgtner Bank, aber auch über das Stammhaus in hohem Umfang am Kriegsgeschehen. Viele munkeln, er würde sich übernehmen und als das Reich dann tatsächlich in der Schlacht der toten Kinder vernichtend geschlagen wird, sieht es so aus, als würden die ausfallenden Rückzahlungen weiter Teile des lindischen Adels das Ende der Bank bedeuten.

ca. 163 - 167 nKH: Entgegen der Erwartungen vieler Beobachter schafft es Jakob, auch aus der Niederlage Gewinn zu schlagen. Mit geschickten Geschäften mit den Schuldscheinen vieler hoher Herren wendet er die Gefahr ab und die Arndtlieb-Bank wächst weiter. Auch die Burgtner Bank etabliert sich in dieser Zeit als feste Größe im Herzland.

167 nKH: Vor allem im Südwesten des Reiches, wo das meiste Land verloren wurde, können viele Landadelige ihre Schulden nicht bedienen und überschreiben Jakob stattdessen die Ausbeutungsrechte an den Bodenschätzen der südwestlichen Schwelle. Da sämtliche Eisenvorkommen und die meisten anderen Metalle dort schon vor Jahrhunderten abgebaut worden waren, gehen die meisten davon aus, dass Jakob hier ein schlechtes Geschäft gemacht hat. Dieser aber lässt im großen Stil Steinbrüche anlegen und gründet in der kleines Stadt Ransen am Raas eine Niederlassung, die „Arndtlieb Steinbrüche“. Dafür lässt er eigens den Flusshafen in Ransen ausbauen, um das Gestein den Raas bis zur Warne hinunter transportieren zu können, von wo er sie über Treidelkähne nach Warnbruck und von dort über die Reichsstraße ins Herzland transportieren lässt. Die Leitung der Steinbrüche übernimmt sein Vertrauter Eberich Lobrechter.

168 nKH: Da es beim Transport der Steine über die Reichsstraßen zu einigen Porblemen gekommen ist, gründet Jakob die „Fuhrwerkergilde zu Neundorf“, die entgegen ihrem Namen keine richtige Gilde, sondern vollständig im Besitz der Anrdtlieb-Bank ist. Sie übernimmt von da an den Großteil des Transportes der Steine aus den Arndtlieb-Steinbrüchen ins Herzland. Die Führung überträgt Jakob seinem Freund Harold Wetzel.

174 nKH: Mittlerweile ist die Arndtlieb-Bank über die Burgtner Bank auch das wichtigste Bankhaus im Herzland geworden und so eröffnet sie nun auch eine Filiale in Vertralinde. Das „Bankhaus Johann Arndtlieb“ wird von Waldmann Arndtlieb, Jakobs Neffen, in Bärenfels gegründet und nach Jakobs Bruder und Waldmanns Vater Johann benannt. Die Bank agiert von Anfang an zwar mit großem Startkapital aus Warnbruck, aber sonst sehr unabhängig vom Stammhaus. Die Geister scheiden sich an der Beurteilung dieser Tatsache, so meinen manche, Waldmann und Jakob seien zerstrtitten, andere sehen dahinter nur Jakobs kalkül, der weiß, dass er beim konservativen Vertralinder Adel und der Kirche wenig beliebt ist und so offen Distanz wahrt.

175 - 178 nKH: Jakob lässt in Warnbruck zwei neue, große Gebäude bauen. Sowohl die Verwaltung, als auch das Goldlager wird aus dem „Keller“ ausgelagert, der von nun an tatsächlich nur mehr eine Kundenstube ist. Für die Verwaltung wird ein prunkvoller Stadtpalast eines verstorbenen Stadtadeligen gekauft und umgebaut, als Goldspeicher aber lässt Jakob das „Verlies“ erbauen, einen bombastischen Bau aus hellgrauem und fast weißem Granit aus den Arndtlieb-Steinbrüchen. Um das nur unweit innerhalb der Stadttore Warnbrucks gelegene und hinter zwei hohen Mauern verborgene Gebäude ranken sich seither die verschiedensten Mythen und man munkelt, dass es das sicherste Gebäude des Reiches ist und weder der gewiefteste Dieb, noch die stärkste Streitmacht darin eindringen könnten.

179 nKH: Die Arndtlieb-Bank gründet einen eigenen Flusshandeskontor in Wanrbruck, um von dort Handel mit den Reichen im Landesinneren zu führen. Der Kontor kann es an Größe und Geschäftsumfang nicht mit den großen Handelshäusern der Stadt aufnehmen und man munkelt, Jakob hätte ihn nur gegründet, um in der Gilde der Warnangler (so nennen sich die Händler im Hafen von Warnbruck) Mitglied werden und so seinen politischen Einfluss in der Stadt vergrößern könnte. Der erste Geschäftsführer des Kontors wird Jakobs Enkel Richard, der zu diesem Zeitpunkt erst 19 Jahre alt ist. Schon in dieser Zeit bemüht sich Jakob, sowohl seine Nachkommen, als auch die seines Bruders Johann irgendwo im Bankhaus unterzubringen und immer häufiger betraut er sie mit kleineren und größen Führungsaufgaben. Neben Richard gelten in dieser Zeit vor allem auch dessen Brüder Bernfried und Arnold als große Zukunftshoffnungen im Bankhaus.

180 nKH: Nachdem es in Warnbruck angeblich zu einem Streit zwischen Richard und seinen Brüdern gekommen war, bei dem der älteste der drei, Bernfried, schwer verletzt worden war, verlässt Richard Warnbruck und gründet in Elmund vollkommen unabhängig vom Bankhaus seines Großvaters das Handelshaus Richard Arndtlieb, mit der er vor allem Hochsee- und Fernhandel betreiben will. Die Leitung des arndtliebschen Warnekontors in Wanrbruck übernimmt Richards jüngerer Bruder Arnold.

184 nKH: Entgegen der großen Pläne seines Gründers Richard kann das Handelshaus Richard Arndtlieb vier Jahre nach seiner Entstehung seine Schulden nicht mehr begleichen. Jakob kauft das Unternehmen seines Enkels und gliedert es der Arndtlieb-Bank ein. Richard verlässt daraufhin das Reich, angeblich aus Hass auf seinen Großvater und seine ganze Familie und seitdem hat man abseits von Gerüchten aus der Ferne nichts mehr von ihm gehört. Die Leitung des Handelshauses übernimmt Jakobs Großneffe Armin Dornburg, der älteste Sohn von Witigo, der für Jakob die Burgtner Bank leitet.

187 nKH: Auch Armin gelingt es nicht, das Handelshaus Richard Arndtlieb (das seinen Namen trotz aller Vorkommnisse behält) zum Erfolg zu führen und so ersetzt Jakob ihn drei Jahre nach dessen Antritt durch Arnold, Richards jüngeren Bruder. Jakob bietet angeblich an, dass Armin stattdessen Arnolds alte Aufgabe, die Leitung des Warnekontors, übernehmen könnte, dazu kommt es aber nicht. Stattdessen gründet er mit seinem Bruder Bruno die „Herzländische“ in Ennerswalde als zweite Arndtlieb-Filiale im Herzland. Man munkelt, Jakob war eigentlich gegen diese Gründung, aber Witigo Dornburg, Armins und Brunos Vater und Jakobs langjähriger Vertrauter hätte ihm die Zustimmung dafür abgerungen.

188 nKH: Waldmann Arntlieb übergibt die Führung der Bärenfelser Filiale an seinen Sohn Otto und kehrt nach Warnbruck zurück, wo er die Leitung des Warnekontors übernimmt.

189 nKH: Bruno und Butz Dornburg, Armins jüngere Brüder, verlassen Ennerswalde und ziehen nach Warnbruck, wo Waldmann nach nur einem Jahr die Führung des Warnekontors an Bruno übergibt. Der junge Butz wird sein Stellvertreter. Waldmann, von dem manche verwegene Rechtsgelehrte immer noch meinen, ihm gehöre eigentlich das gesamte Bankhaus und nicht Jakob, scheidet aus dem Dienst bei der Arndtlieb-Bank aus, bleibt aber in Warnbruck.

ca. 188 - 195 nKH: Arnold gelingt es schließlich, die Geschäfte des Handelshauses Richard Arndtlieb in Elmund ins Laufen zu bringen und dieses legt unter seiner Führung einen rasanten Aufstieg hin. 195 nKH erwirtschaftet es zum ersten mal mehr Gewinn als die Burgtner Bank. in nur acht Jahren hat Arnold den bankrotten, kleinen Kontor seines Bruders zum wichtigsten Standort der Anrdtlieb-Bank gleich nach dem Stammhaus in Warnbruck gemacht.

194 nKH: Jakob kauft den unbedeutenden Handelskontor Bolkow in Elmund und gliedert ihn als Handelshaus Arndtlieb, Bolkow und Söhne in sein Bankhaus ein. Sein Enkel Bernfried übernimmt die Leitung und dessen Söhne Maximilian und Erwin heiraten beide in einer Doppelhochzeiten Töchter der Familie Bolkow. In Burgten stirbt Witigo Dornburg mit 67 Jahren am Fieber. Sein Schwager Waldmann Arndtlieb, Jakobs Neffe, tritt wieder in den Dienst der Bank ein und übernimmt die Leitung der Burgtner Bank

195 - 199 nKH: Die Herzländische in Ennerswalde entwickelt sich langsam auch zu einer bedeutenden Bank. Sowohl durch ihr Engagement im Straßenbau, als auch durch die rege Reisetätigkeit ihrer Angestellten erwirbt sie sich im Volksmund den Titel „Kutschenbank“.

196 nKH: Nach nur zwei Jahren verlässt Bernfried Olwen wieder. Sein Sohn Maximilian übernimmt nun die Leitung des Handelshauses in Olwen, gemeinsam mit seinem Schwager Karel. Bernfried übernimmt eine Stelle im Stammhaus in Warnbruck, wobei gemunkelt wird, dass diese unbedeutend und ein großer Abstieg für den Enkel Jakobs ist. Seine Frau lässt er mit seinen beiden jüngsten Kindern in Olwen.

197 nKH: Armin Dornburg verlässt Ennerswalde und übernimmt das Erbe seines Vaters als Leiter der Burgtner Bank. Waldmann wechselt nach Ennerswalde um dort die Herzländische zu leiten. Nach der Filiale in Bärenfels, dem Warnekontor in Warnbruck und der Burgtner Bank ist dies nun bereits die vierte FÜhrungsposition in kleinere Filialen, die Jakob ihm zuweist, was Gemunkel aufkommen lässt, Jakob wolle seinen Neffen, den man auch nur „Waldmann den Erben“ nennt, möglichst vom Stammsitz fernhalten.

198 nKH: Im großen Verwaltungsgebäude in Warnbruck kommt es zu einem Zwischenfall, der bis heute nicht vollständig aufgeklärt wurde. Weite Teile des Gebäudes brennen nieder, wobei sämtliche Schuldbücher des Stammsitzes zerstört werden. Viele befürchten, dass die Bank nun Schwierigkeiten bekommen könnte, sämtliche alten Schulden zu beweisen und einzufordern, Jakob aber, mittlerweile 83, besucht im folgenden halben Jahr fast alle großen Kunden der Bank persönlich, um die Schuldenstände zu klären. Von da an führt Jakob angeblich nur mehr ein einziges, zentrales Schuldbuch, das immer dort aufbewahrt wird, wo er sich gerade aufhält und um das sich bald einiges Mythen ranken. Das Verwaltungsgebäude wird wieder aufgebaut, aus dem prunkvollen, ehemaligen Stadtpalast weicht aber ein nüchterner Steinbau, der von nun an als die „Schreibstube“ bekannt wird.

199 nKH: Jakobs Großneffe Butz Dornburg, der als stellvertretender Leiter des Warnekontors beschäftigt ist, wird in seinem Haus in Warnbruck ermordet. Die Mörder können nie gefasst werden. Ermittlungen ergeben, dass auch seine Frau, seine Kinder und sein Bruder in Gefahr sind und so lässt Jakob sie aus Warnbruck fort und nach Ennerswalde bringen, wo Bruno von seinem Onkel Waldmann die Leitung der Herzländischen übernimmt. Es heißt, dass Jakob ihm abermals die Führung des Warnekontos anbietet, aber Waldmann ist angeblich empört, dass sein Onkel ihn schon wieder wegen eines jüngeren Verwandten seines Posten enthebt und tritt endgültig aus den Diensten der Bank aus. Trotzdem kehrt er nach Warnbruck zurück, wo er seitdem ein geruhsames Leben führt. Den Warnekontor leitet von da an Eberhard Lobrechter, der Sohn von Jakobs altem Weggefährten Eberich.

201 nKH: Erwin Arndtlieb, Jakobs Urenkel, der unter seinem Bruder und seinem Schwager für das Handelshaus „Arndtlieb, Bolkow und Söhne“ arbeitet, verlässt Olwen und zieht mit seiner Frau und seinen beiden jüngeren Geschwistern, die beide noch im Kindesalter sind, und seiner Mutter nach Ransen, um dem mittlerweile uralten Eberich Lobrechter, der die Arndtlieb-Steinbrüche damals führt, zu unterstützen. Als Eberich noch im selben Jahr verstirbt, übernimmt Erwin auch offiziell die Leitung.

202 nKH: Als in Niederhut der große Bertholdsdom halb zusammenbricht und das Ostschiff vollkommen neu errichtet werden muss, benötigt die Kirche Geld. Jakob wittert ein großes Geschäft und bietet dem Erzbischof hervorragende Konditionen an, wenn dieser dafür sämtliche benötigte Steine von ihm kaufen würde. Dieser lehnt aber ab und lässt öffentlich böse Worte über den gottlosen Arndtlieb verlauten. Im ganzen Reich spricht man von der großen Wut Jakobs und ist gespannt auf seine Reaktion. Eines der verbotenen Demagogenblätter in Warnbruck findet überreginale Beachtung, als es schreibt, dass „Kaiser und Reichstag endgültig ihre Überkommenheit offenbaren, wo doch mit der Kirche und der Arndtlieb-Bank nun die wahren Mächte des Reiches im Krieg stünden“. Entgegen aller Erwartungen gelingt es aber Jakobs Großneffen Otto und Ratmar Arndtlieb, die die Filiale in Bärenfels leiten und beste Beziehungen zu Kirche und Kaiserhaus haben, die Wogen zu glätten und mit dem Erzbischof ins Geschäft zu kommen und tatsächlich wird im ganzen Ostschiff kein einziger Stein verbaut, der nicht aus den Arndtlieb-Steinbrüchen oder denen des Bankhauses Johann Arndtlieb stammt.

205 nKH: Das Stammhaus lässt eine zweite Kundenstube errichten, die näher am Hafen und größer als der „Keller“ ist und wegen seiner großen Fenster und den darin stehts etwas verwehten Vorhängen als „Segelschiff“ bekannt wird. Mit dem Verlies, dem Keller, der Schreibstube und dem Segelschiff besitzt die Arndtlieb-Bank nun vier große Anwesen in Warnbruck.

209 nKH: Armins Sohn und Jakobs Urgroßneffe Lothar Dornburg gründet mit Geld der Burgtner Bank die jüngste Filiale des Bankhauses und die erste im Köhlerland und nennt sie Dornburgbank. Im Herzland und in Warnbruck wird gespottet, welche Geschäfte Lothar denn mit den Sumpfjunkern und Waldrittern Köhlerns abzuschließen gedenke. Im gleichen Jahr verlässt Arnold Arndtlieb Elmund und kehrt nach Warnbruck zurück, wo er seitdem im Stammhaus arbeitet. Man munkelt, dass Jakob, der mittlerweile mit 94 ein fast unvorstellbares Alter erreicht hat, sich seinen Nachfolger als rechte Hand und Nachfolger zurück zu sich geholt hat. Die Führung des Handelshauses RIchard Arndtlieb in Elmund übernimmt nun Arnolds Vetter zweiten Grades und Jakobs Großneffe Roderich, der schon einige Jahre als Arnolds Stellvertreter gearbeitet hatte.

210 nKH: Im Verlies kommt es zu einem blutigen Vorfall. Angeblich versucht eine große und gut organisierte Bande in den Goldspeicher der Bank einzudringen, es heißt aber, dass außer ihren Schreien nichts mehr davon nach außen drang. Der Stadtrat lässt verkünden, dass Einbrecher geschnappt und eingekerkert wurden, schnell machen aber wilde Gerüchte die Runde, wonach die Stadtwache tags darauf nur mehr zerschundene und unkenntliche Leichen aus den Toren des Verlieses herausgetragen hätte.

210 - 211 nKH: Im Lichtholzkrieg stattet die Dornburgbank den Kurfürsten von Hochfleuen, Gunther von Rettelbach, der angeblich auf Geheiß des Kaisers die Thronprätendentin Gudrun von Hohenburg unterstützt, mit hohen Kriegsanleihen aus. Als der Kaiser sich aber gegen Gudrun wendet und Gunther durch ein Heer des Reichstages abgesetzt und als Verräter hingerichtet wird, erklärt sich niemand bereit, Rettelbachs Schulden zu übernehmen. Lothar versucht bei allen Stellen vorzusprechen, bisher aber vergeblich.

212 nKH: Ratmar Arndtlieb, der für das Bankhaus Johann Arndtlieb die Steinbrüche im Heinsteller Gebirge leitet, wird gemeinsam auf seiner Frau Elke auf einer Fahrt über Land überfallen und erschlagen. Sein Sohn Warnfried, der zu diesem Zeitpunkt er 19 Jahre alt ist, übernimmt seine Aufgaben.

214 nKH: Der Fleuische Krieg bricht aus und die Seeblockade Olwens und Elmunds trifft das Handelshaus Richard Arndtlieb und das Handelshaus Arndtlieb, Bolkow und Söhne schwer. Das ganze Reich wartet gespannt, welche Kriegspartei von der Arndtlieb-Bank unterstützt werden wird. Dieses bleibt aber untätig und Jakob selbst hat man hat man schon einige Zeit nicht mehr öffentlich gesehen.

215 nKH: Während die Seeblockade von Olwen bricht, wird Elmund auch von Land her umschlossen und isoliert. Das Handelshaus Richard Arndtlieb kann endgültig keine Gewinne mehr erwirtschaften und in Burgten heißt es, Armin Dornburg und andere Mitarbeiter der Burgtner Bank würden fast täglich im Reichstag vorsprechen, um eine Intervention zum Ende des Krieges zu erwirken und Stimmen werden laut, die von zu großer Anmaßung und notwendiger Einschränkung der Arndtliebs sprechen. Von Jakob selbst, der in diesem Jahr hundert Jahre alt wird, hört man aber weder in Warnbruck, noch in Burgten etwas.

217 nKH: Nachdem eine demagogische Gruppe Flugblätter verbreitet hat, auf denen aufgelistet steht, wieviele Mitglieder des Reichstags Schulden bei der Arndtlieb-Bank haben und den Vorwurf erhebt, dass diese sogar den Kaiser wegen der Schulden der Rettelbachs unter Druck setzt, erklärt der Reichstag öffentlich, dass die Zeit der arndtliebschen Vormacht über das lindische Bankwesen ein Ende haben und das Bankhaus zerschlagen werden müsse. Beamten werden eingesetzt, um die Vermögenswerte des Bankhauses zu erheben und es wird angekündigt, dass Jakob Arndtlieb bis Ende des Jahres die Hälfte aller Standorte dem Gewinnwert nach von seiner Bank loslösen müsse, ansonsten würde der Reichstag alle Besitztümer der Bank beschlagnahmen und an andere Eigentümer übergeben. Überall ist man gespannt, ob das Bankhaus auch diese Krise überstehen wird. Bisher hat Jakob nur per Brief an den Reichstag verkünden lassen, dass er in allen Belangen mit diesem zusammen zu arbeiten gedenke und auch die „Beteiligung des weisen Kaisers“ in dieser Sache erhofft - denn auch dieser hat sich in dieser Angelegenheit noch nicht geäußert.

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