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Politische Parteien in Tarans Reich Lindischen Bodens

Da es bis heute kein Kaiser gewagt hat, die gesamte politische Macht an sich zu reißen, hat der Reichstag sich in den vergangenen 250 Jahren als mächtiges politisches Gremium mit einer Vielfalt von politischen Strömungen und Parteien etabliert. Aber auch außerhalb der gesetzlichen Ordnung gibt es politische Gruppen, die teilweise verzweifelt versuchen, die bestehende Ordnung zu ändern.

Begriffsabklärung

Politische Parteien nach neuzeutlichem Vorbild gibt es in Lindland nicht, es gibt weder eine einheitliche Organisation noch Einigkeit über Namen oder überhaupt zwangsweise darüber, welcher Gruppierung oder Ideologie man am nächsten steht. Wenn in Lindland von Parteien die Rede ist, meint man meistens einfach eine politische Idee bzw. Überzeugung, um die sich eine Gruppe Politiker gesammelt hat, die sie vertritt. Diese können aber in anderen Fragen auch durchaus anderen „Parteien“ angehören.

Einfluss von Parteien

Mächtige politische Gruppierungen haben das Potential, große Kontrolle über den Reichstag zu übernehmen. Gerade, wenn sie in aktuellen Fragen eindeutig Stellung beziehen und es schaffen, ihre Meinung populär werden zu lassen. Allerdings ist der Einfluss einer Partei in erster Linie immer an die Redefertigkeiten einzelner Wortführer und natürlich vor allem die schon vorher existierende Macht ihrer Unterstützer gebunden.

Parteien im Reichstag

Je nach aktuellen Fragen bilden sich im Reichstag natürlich regelmäßig kleine kurzlebige Parteien, unten aufgeführt sind die traditionellen, die sich durch feste Positionen in den althergebrachten Fragen des lindischen Systems definieren.

Reichslinden, Dualisten und Freistaatler

Die Frage nach der Aufteilung der Macht im Dualismus zwischen Kaiser und Adel spaltet diese Parteien. Die sogenannten Reichslinden sind der Meinung, dass Macht und Wohlstand des Reiches am größten wären, wenn die Landesfürsten geschwächt oder gar vollkommen entmachtet werden würden und die Macht auf den Kaiser konzentriert wäre. Ihnen gegenüber stehen die Dualisten, die für das Gleichgewicht zwischen Reichstag und Kaiser einstehen und die Freistaatler, die sich eine Reduzierung der kaiserlichen Macht auf ein rein repräsentatives Amt wünschen.

Großlinden und freie Mythossianer

Diese beiden Parteien gehen bis auf die Zeit der dunklen Plage zurück. Nachdem damals Berthold der Standfeste die Plage besiegt hatte, lag Mythossa in Trümmern. Das Reich erholte sich schneller als die meisten anderen Reiche und die Frage, ob dieser Vorteil ausgenutzt werden sollte, um die eigene Macht zu steigern, bewegte die Debatten. Die Großlinden treten dafür ein, Macht und Einfluss in Mythossa immer weiter zu steigern und auch vor dem Einsatz militärischer Mittel nicht zurückzuschrecken, die sogenannten freien Mythossianer sind der Überzeugung, dass für den Fall, dass so etwas, wie die dunkle Plage zurückkehrt, Mythossa geeint sein muss, um der Finsternis zu widerstehen und stehen deshalb dafür ein, mit allen Reichen Mythossas Frieden zu erhalten und Bündnisse zu schmieden.

Helwinisten und Konformisten

Dieser jüngste der großen, das ganze Reich betreffenden Streitpunkte kam auf, als 209nKH der Nebel im Westmeer verging und sich die Routen zu den Ländern im Westen öffneten. Der damals junge Helwin, Freiherr von Ellingen, der beste Kontakte zum lindischen Zweig des Midas Handelshaus und viel Einfluss im Reichstag inne hatte, trat für eine Politik ein, die besagte, die Wirtschaft des Landes noch intensiver auf die Produktion von Waffen und Werkzeugen zu fokussieren und sich auf ganz Edea als verlässlicher Handelspartner zu etablieren. Dafür wollte er Häfen weiter ausbauen und diplomatische und wirtschaftliche Bedingungen mit den westlichen Staaten eingehen. Seine Gegner, die Konformisten, beklagten, dass durch die vielen fremden Elemente, die das mit sich bringen würde, die lindischen Werte und das lindische Volk im Reich verwässert würden und vor allem die Tatsache, dass durch die Durchsetzung helwinistischer Ziele die oftmals bürgerlichen Händler und Gilden ihrer Ansicht nach viel zu große Macht erlangen würden. 211nKH wurde Ellingen auf einer Erkundungsreise im Westen getötet. Seitdem herrscht im Reichstag etwas wie ein Machtvakuum, weil noch nicht ganz feststeht, wie sich der Helwinismus weiter entwickeln wird und wer Helwins einflussreiche Nachfolge antreten wird.

Parteien außerhalb des Reichstags (Demagogen)

Diesen poltischen Richtungen ist gemeinsam, dass ihre Forderungen gegen das Recht oder die guten Sitten verstoßen, und sie deshalb nicht öffentlich im Reichstag dafür einstehen können. Stattdessen versuchen sie, diese im Verborgenen zu propagieren. Die machthabende Elite nennt sie deshalb auch Demagogen.

Die Landständischen

Landstände sind Verbände mehrerer niederer Adeligen, die in einem Fürstentum das dualistische Gegengewicht zum Landesfürsten darstellen. Allerdings zwingt kein Gesetz und keine Sitte Landesfürsten dazu, landständische Landtage abzuhalten und ob dies in einem Landesfürstentum üblich ist bzw. wie einflussreich dieser dann ist, ist eine Frage von Macht und Stärke des Fürsten. Die sogenannte landständische Partei ist vor allem in ländlicheren Fürstentümern verbreitet und tritt dafür ein, die Landesfürsten abzusetzen und jedes Landesfürstentum nur mehr durch einen Landtag aus Adligen zu regieren. Oft stehen sie auch für freistaatliche Ideen ein, im Gegensatz zu den reichstäglichen Freistaatlern aber natürlich unter dem Vorsatz, dass nicht einzelne Fürsten, sondern Landtage die Freistaaten beherrschen müssten.

Die Demokraten

Von Warnbruck ausgehend entwickeln sich in den größeren Städten Lindlands im Untergrund Ideen davon, dass das gesamte Volk in den politischen Entscheidungsprozess eingebunden werden sollten. Manche sprechen sogar von einer Absetzung des Adels und davon, sämtliche Entscheidungen nur mehr durch Wahlen und Abstimmungen zu treffen. Diese, von vielen Machthabern als die schlimmsten Form der Demagogie betrachteten Denkschulen sind im ganzen Reich strengstens verboten und ihren Anhängern drohen furchtbare Strafen.

Die Separatisten

Die Separatisten sind ideologisch nicht weit von den reichstäglichen Freistaatlern entfernt, allerdings gehen sie soweit, das gesamte Reich und den Kaiser als falsch anzusehen. Sie wünschen sich voneinander vollkommen unabhängige Länder ohne Kaiser oder einheitliche Kirche. Oft stehen sich inhaltlich auch den Gleichstellern nahe, da der von diesen abgelehnte 6-Götter Glauben das einheitliche Reich fordert.

Die Pazifisten

Diese Gruppe tirtt für eine konsquente Entwaffnung und Beendigung kriegerischer Aktivitäten ein. Vor allem von konservativer Seite wird diese Gruppierung sehr feindlich betrachtet, da mit deren Forderung auch die einher geht, politische Macht nicht mehr auf Wehrfähigkeit zu basieren, was in finaler Konsequenz die Entmachtung des Ritterstandes und damit des ganzen Adels zur Folge hätte.

Die Taranisten

Diese Gruppe religiöser Fanatiker geht davon aus, dass Tarans Erscheinen vor Hunnbald nicht richtig umgesetzt wurde, weil der Erzbischof und die Kirche Tarans immer noch keine nominelle politische Macht haben. Sie fordern einen reinen Gottesstaat, in dem alles Recht und alle Gewalt von der heiligen Kirche Tarans ausgeht.

Die Gleichsteller

Die Gleichsteller treten dafür ein, die anderen fünf Götter Taran gleichzustellen und die Vorgänge der lindischen Prägung rückgängig zu machen. Da mit dieser auch die Forderung nach einem lindischen Reich kam, gelten die Gleichsteller als höchst gefährliche Feinde des Reiches, wenngleich nicht alle Gleichsteller auch wirklich Separatisten sind.

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