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Erborista

Diese Seite behandelt das Volk der Erborista, die als fahrende Familien in Tarans Reich Lindischen Bodens leben. Die Erborista lassen sich am ehesten als „Fantasy-Zigeuner“ beschreiben, ein fahrendes Volk, das gleichzeitig verachtet, aber doch irgendwie gemocht wird. Die Informationen in diesem Artikel entsprechen dem Informationsstand eines sehr gebildeten Linden bzw. einem Erborista. Im Lindischen Volk ist über die Erborista viel weniger bekannt, hauptsächlich werden sie als „irgendwie nützliche und gleichzeitlich verteufelte Taugenichtse“ angesehen

Geschichte

Die Erborista sind ein uraltes fahrendes Volk, das seit langem auf dem heutigen Reichsgebiet umherfährt. Sie gelten zwar nicht als richtige Bürger des Reiches oder gar Linden, dürfen es aber bewohnen und unterstehen dem Schutz des Reiches. Dieses “eingeschränkte Bürgerrecht” geht angeblich auf “Berthold den Standhaften”, den größten aller Helden in der Geschichte des Reiches (wenn nicht des ganzen Kontinents), zurück. Sein bester Freund soll von einem großen, hungrigen Bären bedroht worden sein, allerdings kam eine alte Mama der Erborista daher und überredete den Bären, wieder zu gehen. Berthold, der gehetzt ankam, um seinem Freund zu helfen, sah, dass dieser unter einem Baum lag und von der Mama gepflegt wurde. Sein Dank war so groß, dass er vor dem Kaiser sprach und erwirkte, dass die Erborista nicht mehr als vogelfrei gelten sollten. Das alles klingt aber nach mehr, als es ist, nach wie vor haben Erborista im Reich keine besonders tragenden Rechte, weniger noch als Bauern. Sie sind bei so gut wie allem, das sie tun, auf die Gunst und Gnade des jeweiligen Fürsten und seiner Lehnsmänner angewiesen. Nur einfach nach Lust und Laune umbringen, das darf man sie eben nicht.

Sozialstruktur und Kultur

Die Erborista sind in einzelnen Gruppen organisiert, die sie Familien nennen. Dabei handelt es sich um größere Verbände von meist 15 bis 50 Leuten. So einer Familie steht eine meist alte und weise Frau vor, die “Mama”. Jede und jeder Erborista hat einen eigenen Vornamen, der Nachname ist immer der Vorname der Mama der eigenen Familie. Bei einer Hochzeit zwischen zwei Erborista verschiedener Familien schließt sich das Paar einer der beiden Familien an und der jeweils andere nimmt den neuen Familiennamen an. (OT: Die Namen der Erborista klingen meist italienisch, die Erborista sprechen auch mit einem italienischen Akzent und streuen immer wieder kurze, italienische Vokabel ein. Italienisch ist IT eine alte Sprache der “Urerborista”, die zwar von den wenigsten noch gesprochen wird, die das Verwenden der Gemeinsprache (deutsch) aber beeinflusst) Die Sozialstruktur der Erborista ist sehr locker organisiert, auf jeden Fall aber eher matriachal. Es gibt keine strikte Hierarchie, man lebt gemeinsam, man entscheidet gemeinsam und wenn man sich nicht einig ist, dann wird eben gestritten. Nur in den seltensten Fällen kommt es vor, dass eine Mama eine Entscheidung allein fällen muss, um die Einigkeit der Familie zu schützen. Sonst ist sie mehr eine weise Beraterin, als eine wirkliche Anführerin. Die wichtigste Grundregel im Leben der Erborista, die sie seit Jahrhunderten pflegen und erhalten, ist die, dass eine Familie immer und ausnahmslos zusammenhält, koste es was es wolle. Egal, wie viel man innerhalb der Familie streitet, egal, was einen trennt und egal, welche anderen Vorteile man dadurch versäumt, die Familie bildet eine Einheit. Diese Einheit zu brechen, ist das schlimmste Vergehen für einen Erborista, wer ein Mitglied der eigene Familie tötet oder noch schlimmer, es nach außen hin verrät, wird aus der Familie ausgestoßen. Während die Linden recht klare Vorstellungen davon haben, wer sich wie betragen oder anzuziehen hat, ist dies bei den Erborista viel lockerer. So gibt es keine auch erboristische Mode, jeder trägt, was ihm gefällt, Hauptsache bunt und auffällig.

Magie

Während die männlichen Erborista entgegen aller lindischen Geschichten nicht magischer sind als ein Linde, haben viele weibliche Erborista mehr oder weniger stark ausgeprägte Zauberkräfte. Sie brauen Zaubertränke, können aus der Hand lesen, kennen die eine oder andere Formel um mit Geistern oder Tieren zu sprechen oder wissen, wie man Kräuter verwenden muss, damit die Wäsche sauberer oder das Essen genießbarer wird. Die Künste sind sehr individuell, das Wissen darüber wird mündlich von den älteren Frauen einer Familie an die jüngeren weiter gegeben.

Die Erborista in der lindischen Gesellschaft

Die Erborista besitzen in der lindischen Gesellschaft einen höchst ambivalenten Ruf. Die offizielle Meinung, die durch Jahrhunderte voller Abneigung und Ausgrenzung und vor allem durch die heilige Kirche Tarans geprägt wurde, hält Erborista für minderwertige Menschen, Außenseiter und Verbrecher. Da Erborista keine Götter verehren (auch wenn sie nach außen natürlich “diesen Herren Taran sehr gut finden”), sondern nur die Geister ihrer Ahnen kennen, wirft die Kirche ihnen die Ausübung von böser, schwarzer Magie (in den Augen der Kirche ist das jede Form von Magie) vor. Diesen Meinungen öffentlich anzugehören ist schicklich im Lindland und so wird fast jeder Linde, den man auf die Erborista anspricht, zuerst einmal schimpfen und fluchen, sie seien nur boshafte Diebe, gemeine Betrüger und finstere Zauberer, die man am besten fortjagen sollte. Die andere Seite der Medaille ist aber die, dass die meisten Linden die verschiedenen Dienste der Erborista sehr zu schätzen wissen. Jeder braucht irgendwann mal etwas von ihnen, egal ob Heil- oder Gifttrank, Rausch- oder Potenzmittel, Wissen über die aus den Händen gelesene Zukunft oder einfach nur Zerstreuung und Unterhaltung durch die verschiedensten Darbietungen des fahrenden Volks. Die Folge ist, dass zwar kaum ein gutes Wort über die Erborista verloren wird, vor allem das einfache Volk sich aber meist sehr freut, wenn eine ihrer Familien die Zelte und Wagen in der Nähe aufbaut. Außer, etwas schlimmes passiert, wer dann die Schuld trägt, ist natürlich jedem sofort klar. Vor allem in jüngerer Vergangenheit haben Erborista die Herstellung und den Verkauf des verbotenen Rauschmittels „Blauer Traum“ für sich entdeckt.

lindland/erborista/erborista.txt · Zuletzt geändert: 2020/08/29 17:55 von 127.0.0.1

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