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lindland:kultur:lindische_ritter

Lindische Ritter

Das Rittertum stellt einen Grundpfeiler der lindischen Gesellschaft dar. Dabei ist der Ritter sowohl die Speerspitze der lindischen Streitkräfte als auch ein Idealbild der höfischen Gesellschaft. 

„Zu einem vollkommenen Manne gehört, dass er gut reiten, schnell auf- und absitzen, gut traben, rennen und wenden kann und mit Verstand von der Erde etwas aufnehmen. 
Zum zweiten muss er schwimmen, im Wasser tauchen und sich vom Rücken auf den Bauch und vom Bauch auf den Rücken drehen können. 
Zum dritten muss er mit Armbrust und Bogen schießen können: davon hat er bei Kurfürsten und Herzogen wohl Nutzen. 
Zum vierten muss er auf Leitern klettern können, wenn es nötig ist, wie etwa im Kriege, auch an Stangen und Seilen. 
Zum Fünften muss er wohl turnieren können, streiten und stechen und recht und redlich tjostieren. 
Zum sechsten muss er zu Abwehr und Angriff ringen können, auch weit springen und mit der Linken ebenso gut fechten wie mit der Rechten. 
Zum siebenten muss er bei Tische aufwarten können, tanzen und hofieren, auch Schach zu spielen verstehen und alles, was ihm zur Zierde gereicht. 
Nichts ziert die Ritterschaft so, als wenn man sie ganz gehorsam findet. In den Häusern, auf der Strasse, ob sie sitzen oder gehen, sollen Ritter zu allen Zeiten maßvoll und einträchtig sein, nicht in Haufen mit Juchzen und Schreien durcheinanderlaufen wie die Bauern, die aus dem Wirtshaus kommen. Kühne Ritter sind gut, besser noch sind die Getreuen; Weisheit geht vor Stärke, Erfahrung vor Jahren“ 

-aus „Taran, Herr und Dame wegen“, Große Bibliothek von Manessea

Ein Titel - viele Bedeutungen

Der Begriff entwickelte sich schlicht weg von beritten. Das waren in der lindischen Frühzeit vor allem die Stammesfürsten, die auf Pferden in den Kampf zogen und ihre Männer anführten. So steht Ritter auch heute noch für den adligen berittenen Kämpfer, der mit Schwert und Lanze die Truppen anführt. Tatsächlich ist dieses Bild aber zum Teil überholt. Zwar machen Ritter einen beachtlichen Teil der lindischen Reiterei aus, jedoch finden sich auch schon lange berittene Kriegsknechte in lindischen Verbänden. Trotzdem bleibt die Wehrhaftigkeit des Ritters und seine Stellung als elitärer Kämpfer sein oberster Zweck, sie legitimiert ihn als würdig, im Ausgleich für seine Kampfkraft mit einem Stück Land belehnt zu werden.  Der Begriff des Ritters und der Ritterlichkeit steht für feste Werte wie Tapferkeit, Ehre, Demut und Güte. Der Ritter ist also ein Idealbild der Gesellschaft, eine Maßfigur an der das Handeln der Menschen gemessen wird. 
Die korrekte Bedeutung des Wortes Ritter ist schlicht die eines Mannes, der zum Ritter geschlagen wurde. Der Ritterschlag und der damit verbundene Ritterschwur verpflichten den Ritter dazu, nach den tugendhaften, ritterlichen Werten zu handeln und zu leben. 
In Tarans Reich Lindischen Bodens ist es üblich, dass jeder männliche Spross eines Adligen Hauses die Ausbildung zum Ritter durchläuft. Nur in den wenigsten Fällen wird diese nicht erfolgreich abgeschlossen, was zur Folge hat, dass nahezu alle männlichen Angehörigen des lindischen Adels Ritter sind.  Dabei hat es sich eingebürgert, Angehörige des niedrigsten adligen Standes, welche eigentlich als Junker, Edle oder einfach Herren anzusprechen wären, einfach nur Ritter zu nennen. Tatsächlich ist aber auch fast jeder Freiherr, Graf oder Herzog ein Ritter.

Der Ritter als Grundstütze des Feudalsystems

Hat ein junger Adliger seinen Ritterschlag erhalten, so zeigt er sich damit als würdig, ein Lehen zu erhalten. Wenn ihm also ein höherer Adliger ein Stück Land zur Verfügung stellt (den Ritter damit belehnt, ihn zu seinem Lehnsmann oder Vasall macht), so dass dieser sich damit versorgen kann, verpflichtet er sich gleichzeitig dazu, dem Lehnsherren Heerfahrt zu leisten, ihn also, so dies notwendig wird mit seiner Kampfkraft (und der seiner Untergebenen) zu unterstützen.  Den Vertrag, der ein solches Verhältnis regelt, nennt man Lehnsvertrag. Es ist üblich, diesen auf den Herrn Taran selbst zu beschwören, so dass ihm in der lindischen Gesellschaft eine sehr hohe Wertigkeit zugerechnet wird. Ein solcher Lehnsvertrag gilt bis ans Lebensende eines der beiden Vertragsparnter oder aber bis einer der beiden seine Ehrenhaftigkeit verliert (zb. durch Exkommunikation). Beim Tod eines der beiden Vertagspartner übernimmt dessen Erbe automatisch alle Verpflichtungen und Rechte aus dem Lehnsvertrag, es wird aber allgemein erwartet, dass der zugehörigen Lehnsschwur erneuert wird. \\  Hat ein Ritter also ein Lehen erhalten, wird er den Großteil seines Lebens damit verbringen, dieses in Friedenszeiten zu bewirtschaften und zu verwalten und in Kriegszeiten für seinen Herren zu kämpfen, immer öfter aber kommt es vor, dass Adlige ihr gesamtes Land weiter verlehnen und selbst von dessen Erträgen in einer größeren Stadt als Stadtadel oder am Hofe eines hohen Adels als Berater oder Politiker leben.

Ritter ohne Lehen

Ritter, denen es nicht gegeben ist, ein eigenes Stück Land bewirtschaften zu können (weil sie als Zweitgeborene nicht geerbt haben oder aus Familien stammen, die selbst kein Lehen besitzen), müssen auf anderem Weg für ihr Auskommen sorgen. Die Vorstellung des Adligen, der immer genügend Geld hat und sich um seinen Lebensunterhalt keine Sorgen machen muss, trifft im Lindland nicht zu.

Der Hausritter

Die meisten Ritter ohne Lehen dienen als so genannte Hausritter am Hof von höheren Adligen, für die sie Kriegsdienst leisten, Wachdienste übernehmen, deren Kinder ausbilden oder als Berater fungieren. Wichtige reichspolitische Aufgaben fallen nur selten an lehnslose Ritter, aber auch das kann vorkommen.

Der fahrende Ritter

Ein anderer Lebensweg ist der des fahrenden Ritters. Viele Ritter schlagen diesen nach ihrem Ritterschlag ein paar Jahre lang ein, manchmal aber leben lehnsfreie Ritter ihr Leben lang so. Ein fahrender Ritter zieht meist ohne Gefolge, manchmal aber auch mit einem Knappen und einer kleinen Lanze durch die Lande, versucht die ritterlichen Werte in die Welt hinaus zu tragen und aktiv zu leben. Viele Heldenlieder handeln von fahrenden Rittern die auf ihren Reisen arme Jungfrauen gerettet und böse Trolle und Drachen erschlagen haben. Er lebt von dem, was die Leute ihm geben, wobei es als fromm und in gehobeneren Kreise als schicklich gilt, fahrenden Rittern Unterkunft und Verköstigung zu bieten.

Der Soldritter

Soldritter verkaufen ihre Kampfkraft gegen Geld. Von einem normalen Söldner trennt sie meist nur ihre adlige Abstammung und ihr Ehrenkodex, wobei man schon von Soldrittern gehört hat, die diesen vollkommen vergessen zu haben scheinen. Manchmal finden sie sich auch als Anführer so genannter Soldlanzen wieder, Verbänden von Waffenknechten, die dem Ritter dienen und dafür von dessen Sold versorgt werden.

Der Raubritter

Raubritter schließlich sind Ritter, die sich zum großen Teil von ihren Werten und ihrem Schwur abgewandt haben und sich ob ihrer gewaltsamen Überlegenheit an Schwächeren bereichern. Auch wenn dies häufiger der Fall ist, so muss ein Raubritter nicht zwingend lehensfrei sein, so gibt es auch Geschichten von Raubritterburgen, die irgendwo in der Wildnis als Zuflucht für solche Verbrecher dienen oder auch von Raubrittern, von deren Identität niemand wusste und die ihrem Lehnsherren vorspielten, ehrbare Männer zu sein, während sie maskiert ihrem unredlichen Geschäft nachgingen. Beliebte Ziele von Raubrittern sind vor allem Handelsstraßen und Flüsse. Im Elmtal zum Beispiel kommt es immer wieder vor, dass schwere Ketten über den Elm gespannt werden, um Handelsschiffe aufzuhalten, bis sie einen großen Teil ihrer Wahre als „Wegzoll“ abgegeben haben.

Die Ausbildung eines Ritters

Im Alter von ca. 7 Jahren verlassen die adligen Knaben ihr Elternhaus und werden als Pagen an einen fremden Hof oder in den Dienst eines Ritters geschickt, um eine gesellschaftliche Ausbildung zu erhalten. Als Ausbildungsstätten für Pagen besonders beliebt sind die Höfe des hohen Adels, denn dort ist nicht nur das Kampf- und Sporttraining besonders vielseitig, dort kann ein hoffnungsvoller junger Mann auch leichter Aufmerksamkeit erregen und sich einen Namen machen. Dort wird ihnen beigebracht, wie man mit Pferden und Falken umzugehen hat, wie die Pirsch-, Hetz- und Vogeljagd abläuft, wie man sich in adligen Familien bei Tisch zu benehmen hat und welche Regeln man beim Schachspiel beherzigen muss. Außerdem werden sie im Reiten, Springen, Schwimmen, Bogenschießen, Laufen, Ringen, Klettern und im Steinewerfen zu unterrichtet.  In der Pagenausbildung spielt der Umgang mit den ritterlichen Waffen zunächst nur eine untergeordnete Rolle. In der gesellschaftlichen Ordnung stehen die Pagen trotz ihrer adeligen Herkunft auf der Ebene eines Knechts oder Dieners und übernehmen auch die gleichen Aufgaben. Oft werden sie für Botengänge eingesetzt und gehen den Knappen in der Versorgung des Herrn zur Hand.  Wenn er mit meist 13 Jahren körperlich reif für den Dienst als Knappe ist, erhält der einen Tritt ins Gesäß (den Knappentritt), der symbolisch für das Ende der Pagenzeit steht.  In der Knappenzeit werden die Kenntnisse aus der Pagenzeit vertieft und durch praktische Übungen und Unterweisungen in den Waffenkünsten und dem Erlernen der strengen Turnierregeln ergänzt. Am Turnier – mit Ausnahme des Knappenturniers, der Damenhatz und des Buhurts - darf der Knappe jedoch noch nicht teilnehmen.  Indes lernt der Jüngling nicht nur kämpfen, von ihm wird auch erwartet, dass er seine Manieren verfeinert. Ein wohlerzogener Knappe muss tanzen und hofieren können; auch muss er das Brettspiel verstehen sowie das erlegte Wild fachgerecht ausweiden und zerlegen. Zusätzlich sind Kenntnisse der Heraldik, der Etikette, der ritterlichen Tugenden, des Lesens und Schreibens sowie religiöser Regeln und Gesetze notwendig. Er hat dem Herrn am Abend beim Auskleiden zu helfen, dessen Haare zu kämmen und muss mit der Pflege und Reparatur der Waffen vertraut sein und die Rüstung seines Herrn in gutem Zustand halten, zerscheuerte Lederteile ersetzen und Rostflecken wegpolieren.  Der Knappe steht immer unter der Aufsicht seines Herrn - auch im Kampf. Die Entscheidung ob der Knappe kämpfen darf, trifft allein sein Herr. In Notfällen darf der Knappe zur Waffe greifen, um sich oder andere zu schützen. Der Herr übernimmt sämtliche Verantwortung für das Handeln seines Knappen.  In den späten Jahren seiner Ausbildung wird der Knappe auch oft Schildknappe genannt. Seine Aufgabe im Kampf ist es dann mit dem Schild den Herren zu decken und ihn im Notfall vom Schlachtfeld zu bringen. Ist der Knappe dann bereit (meistens mit 21 Jahren), so wird er zum Ritter geschlagen.  Dafür gibt es in Lindland keine fest geschriebene Zeremonie, dies kann im Rahmen großer Feierlichkeiten bei Hof oder aber auch nach der Schlacht noch direkt im Feld passieren. Der Knappe kniet dafür nieder und leistet den Ritterschwur, der aus einer fest geschriebenen Formel und einem freien Teil besteht, in dem der Knappe sich selbst Bedingungen und fromme Regeln auferlegt. Dann berührt der Ritter ihn auf beiden Schultern und am Kopf und erklärt, dass er für die Ritterlichkeit des Knappen bürgen würde.  Es ist üblich, dass Ritter gleich nach ihrem Ritterschlag ein paar Jahre als fahrende Ritter durchs Land ziehen, um Erfahrungen zu sammeln und sich einen Namen zu machen.

Turniere und Wappenhatzen

Das Turnier ist eine edle Form des Kräftemessens zwischen Rittern. Erlaubt ist die Teilnahme dabei nur solchen. In Lindland sind verschiedene Formen des Turniers üblich. 
Beim Tjosten versuchen zwei Ritter sich mit der stumpfen Lanze vom Pferd zu stoßen.
Beim Zweikampf (oft auch „Hauen“ betitelt, manchmal auch mit der Beifügung „einfach“ oder „klassisch“) stehen sich zwei Ritter zu Fuß gegenüber und fechten, bis einer der Kontrahenten dem Gegenüber eine vorher festgelegte Anzahl an Treffern beigebracht hat (meist zwei oder drei). Eine kaum mehr verbreitete, besonders gefährliche Variante davon ist das „Alt-Köhlersche Hauen“, bei dem nicht bis zu einer bestimmten Anzahl Treffer gekämpft wird, sondern, bis einer der Kontrahenten kampfunfähig ist oder aufgibt.
Beim Mêlée (betont „Melē“) stehen zwischen 15 und 50 Ritter auf einem Platz und versuchen, so viele Gegner wie möglich zu besiegen. Am Schluss gewinnt der, der als letztes noch kampffähig ist, wobei von denen, die getroffen werden, verlangt wird, das Feld ehrenhaft zu verlassen, so sie dazu noch in der Lage sind.
Bei der Wappenhatz werden die Teilnehmer in zwei Mannschaften geteilt. Beide bekommen ein Banner, welches sie auf einem abgegrenzten Areal verstecken dürfen. Ziel ist es nun, das Banner der gegnerischen Mannschaft zu einem gewissen Punkt zu bringen (meist vor einer Tribüne) und gleichzeitig zu verhindern, dass die Gegner das selbe mit dem eigenen Banner tun. Dabei ist es verboten, das eigene Banner anzugreifen, nach dem man es einmal versteckt hat. Sowohl Mêlée, Zweikampf als auch Wappenhatz werden mit scharfen Waffen ausgetragen. Das Verwenden stumpfer Schwerter im Turnier gilt den Linden als unmännlich und verachtenswert.
Die Wappenhatz wird außerdem als „Damenhatz“ auch als Gesellschaftsspiel auf Empfängen und ähnlichem gespielt, an dem dann neben Rittern auch Damen, Knappen und sogar Knechte teilnehmen dürfen (so es deren Herren wünschen). Dabei wird die Mannschaft in Damen und Herren geteilt. Die Dame hat keine Waffe, darf aber auch nicht angegriffen werden. Stattdessen reicht es, wenn ein Herr sie mit der Hand berührt um vom Feld zu müssen. Dafür darf beim Damenhatzen nur die Dame die Banner berühren, auch das eigene. Für Damenhatzen gibt es verschiedene Zusatzregeln und Abänderungen. So werden hier tatsächlich manchmal stumpfe Waffen, Stöcke oder ähnliches verwendet, um die Sicherheit der teilnehmenden Damen zu gewährleisten. Während Wappenhatz, Mêlée, Tjost oder Zweikampf stets den ernsten Charakter eines gefährlichen Wettkampfes, bei dem die Ehrenhaftigkeit und Manneskraft der Teilnehmer zur Disposition stehen, haben, ist die Damenhatz ein lustiges Spiel, das der Unterhaltung der teilnehmenden Damen dient und bei der das Siegen oder Verlieren weit im Hintergrund steht.

Die Ausrüstung eines Ritters

Ist ein Ritter bei Hofe, so kleidet er sich seines adligen Standes gemäß in möglichst schönes Gewand. Für die Schlacht trägt der Ritter eine Stoffrüstung (Gambeson), ein Kettenhemd und einen Helm, dazu optional Rüsthandschuhe, plätterne Ellenbogen, Kniekacheln, Schultern oder Armröhren.  Ein Standessymbol des Ritters ist der Wappenrock. Dieser ist eine ärmelloses, etwa knielanges Obergewand, das seitlich entweder vernäht ist oder mit Nesteln oder Schnallen geschlossen wird. Getragen wird er über dem Kettenhemd. Er ist in den Wappenfarben des Ritters gehalten und sollte auch etwaige Symbole dessen aufweisen.  Ein weiteres Standessymbol des Ritters ist die Lanze, die nur ein Ritter in die Schlacht führen darf. 

Siehe hierzu vor allem Kleidung und Ausstattung in Tarans Reich Lindischen Bodens

Die ritterlichen Werte

Die drei Grundpfeiler der Ritterlichkeit sind:
Dienst am Herren: Der Ritter hat jederzeit seinem Herren ehrfürchtig und gehorsam Dienst zu tun. Dienst an Taran: Tarans Worte und Gesetze sind dem Ritter von oberster Heiligkeit, sie zu freveln muss immer zur Rechenschaft gezogen werden.
Dienst an der Dame: Der Ritter ist verpflichtet dazu, zu jederzeit einer jeden Dame Dienst zu tun indem er sie schützt und bewahrt, jedoch auch unterhält und ihr durch Minne Kurzweil bringt.

Der erste Teil des Ritterschwurs, den ein Knappe zu schwören hat, bevor er zum Ritter geschlagen wird lautet folgendermaßen: 

In meinen Taten will beständig ich sein, dem rechten Wege Tarans treu meinem Herrn und der Dame zu dienen, auf dass kein Stein der Teufel meinen Weg mir krumm machen mag 
Nie will schwach ich sein darin, mir Vorteil zu verschaffen durch Unehre und dem, was ihre Folgen über die Welt bringen, auf dass kein süßer Wein der Teufel mein Wort mir brechen mag 
Maß halten will ich, so dass nie mehr in mir sehen ich werd', als Herr Taran mir zugedacht hat, auf dass keine in Überschwang verteilte Verlockung der Teufel meine Knie mir weich werden lasse 
Und immer will ich wahr sprechen, wahr als Tarans Allmacht, und wenn es meinen Tod bedeutet, auf dass kein schwarzer Samen der Teufel je meine Seele durwachsen mag 
nun hör mein Herr, was für ein Ritter sein werde 

Darauf folgt dann ein persönlicher Schwur, in dem der Knappe seine Ziele nennt und sich selbst fromme Regeln auferlegt. 

Siehe dazu Grundwerte lindischer Ritter

Ritterorden

Neben dem oben beschriebenen weltlichen Rittertum gibt es auch solche, die allen Besitztümern und anderen weltlichen Genüssen abschwören und ihr Leben ganz in den Dienst an Taran stellen. Ihre Ausbildung erhalten sie dann nicht von einem anderen Ritter, sondern bereits in der Ordensgemeinschaft.  Kämpfende Ritterorden haben es sich zur Aufgabe gemacht, die bewaffneten Diener Tarans zu werden und seinen Willen und seine Werte zu verteidigen. Ein berühmtes Beispiel ist der Orden des heiligen Hagenhardt in Niederhut.  Nicht kämpfende Ritterorden sind meistens Gelehrte, die im Auftrag der Kirche Dienst tun. Oft werden solche Orden belächelt, weil sie das Rittertum ohne die wichtige Komponente der Wehrhaftigkeit ausüben. Ein bekanntes Beispiel sind die Ritter vom Kaiserberg, die in ihrer Ordensburg vor der Kaiserstadt Bärenfels eine große Bibliothek betreiben.  Schließlich gibt es noch Gerüchte über Geheimorden, die im Verborgenen handeln und die Kirche vor ihren Feinden bewahren. Berühmt sind vor allem die Geschichten über die Ritter vom Aug' und Ohr Tarans, die versteckt im ganzen Reich über die Gläubigen wachen sollen. In der allgemeinen Wahrnehmung wird aber davon ausgegangen, dass die „Augen und Ohren“ nur einem Ammenmärchen entspringen.

Siehe dazu auch die Liste verschiedener Institutionen des Reiches

Der Ritter und seine Lanze

Wenn der Ritter in die Schlacht zieht, tut er dies nicht alleine. So wie er seinem Lehnsherrn Kriegsdienst tun muss, so muss das Volk, das sein Land bewohnt, dies für ihn tun. Die Gemeinschaft aus Ritter, seinem Knappen und seinen Waffenknechten wird Lanze genannt. Wie groß eine solche Lanze ist hängt vom Reichtum des Ritters ab, jeder Mann den er in den Krieg mit nimmt, fehlt daheim auf den Feldern.  Ein normaler Ritter, der ein kleines Dorf und ein paar Höfe als Lehen hat, nimmt meist zwischen 5 und 30 Mann mit in den Krieg, der Herzog von Malharzingen soll jedoch in die Schlacht der toten Kinder mit einer Lanze von 700 Knechten geritten sein, mitsamt eigener Abteilung Schützen und knechtischer Reiterei.

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